Christin Wilcken

Die Höhle
Ausstellung im CIRCUS EINS
3.4.–26.6.2022

Die aktuelle Ausstellung im CIRCUS EINS zeigt Werke der Rostocker Künstlerin Christin Wilcken, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind. Zu sehen sind Zeichnungen aus unterschiedlichen Werkserien, die von Naturerfahrungen ausgehen und diese zeichnerisch nachvollziehen. Dazu setzt sie vor allem Graphit und Kohle ein, doch auch Kugelschreiber kommen zum Einsatz. Mit Pigmenten erzeugt sie eine diffuse Farbigkeit, die sich erst bei der Betrachtung intensiviert. Mit ihren Zeichnungen und Wandobjekten untersucht die Rostocker Künstlerin Christin Wilcken eine Welt hinter der Oberfläche der Erscheinungen

Im Zentrum der Schau steht ihre Auseinandersetzung mit dem Thema der „Höhle“. Dazu wurde sie durch eine Einladung des Kunstvereins Celle angeregt, der seine Ausstellungen in den Gewölben der Gotischen Halle des Celler Schlosses durchführt und zu dem sie eine vielteilige Installation umgesetzt hat. In der Galerie Circus Eins wird eine Auswahl von Graphitzeichnungen gezeigt, mit denen die Künstlerin dem Eindruck nachspürt, der sich einstellt, wenn in der dunklen Höhlen erst allmählich Formen und Strukturen in Erscheinung treten.

Diese Zeichnungen führen in eine Zwischenwelt, unter die Erde und ins Verborgene. Äußeres trifft auf Inneres, die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt. Ihre in reduzierter Formensprache entwickelten Reihen zeichnerischer Untersuchungen zeigen Fundstücke, Tropfsteingewölbe, Wasserspiegelungen und Schemen. Ergänzt wird die Schau u.a. durch neue Arbeiten, in denen die Künstlerin der Erscheinung von Himmelskörpern im Universum nachspürt. Dazu setzt sie farbige Pigmente ein, die sie auf unterschiedlich dicke MDF-Platten aufträgt und die bei der Betrachtung eine intensive räumliche Erfahrung entfalten.

Christin Wilcken (*1982) gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie überführt künstlerische Themen der Naturerfahrung seit der Romantik in eine zeitgenössische Bildsprache und erweitert die Grenzen der Zeichnung durch experimentelle Formate, die den Raum und die Betrachterposition einbeziehen.

Die Künstlerin hat am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald studiert und erhielt 2007 den Caspar-David-Friedrich-Preis. Sie war u.a. Stipendiatin im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow, in Schloss Wiepersdorf und wurde von der Jürgen Ponto Stiftung unterstützt. Arbeitsaufenthalte führten sie u.a. nach Litauen und Finnland. 2015 war sie für den Walter Koschatzky Kunst-Preis nominiert.

Christin Wilcken lebt und arbeitet in Rostock und Mühl Rosin. Ihr Werk war zuletzt u.a. in Einzelausstellungen in Frankfurt am Main und in Greifswald zu sehen. 2014 wurde ihre Arbeit mit einer umfangreichen Einzelausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg vorgestellt; 2019 war sie in der Ausstellung „vom Wesen der Linie“ im Staatlichen Museums Schwerin/Schloss Güstrow vertreten, 2020 war sie im Kunstverein Celle und in die Caspar-David-Friedrich-Galerie, Greifswald eingeladen. Ihre Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. in der Sammlung „Zeitgenössische Kunst“ des Bundes.

Über CIRCUS EINS
Die Galerie CIRCUS EINS befindet sich in der ehemals fürstlichen Residenz Putbus auf Rügen in dem klassizistischen Eckpalais mit der Hausnummer 1. Kuratiert von Susanne Burmester präsentiert die Galerie in wechselnden Ausstellungen auf 170 Quadratmetern Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland. Thematische Gruppenausstellungen ergänzen das Programm der Einzelschauen.