Die Künstlergruppe SCHAUM arbeitet konzeptionell mit Fotografie, Malerei, Grafik, Objekt, Installation und Performance. Dabei entwickelt sie selbst-reflexiv kritische Ansätze zu Kunst und Kultur aus dem Selbstverständnis als exemplarisch kleinste sozial-gesellschaftliche Einheit.
SCHAUM hinterfragt gesellschaftliche Erscheinungen mit unterschiedlichen Medien, die sich stets aus dem gemeinsam erstellten Konzept zum Thema ergeben. Häufig untersuchen sie Symbole, Marken, Moden und andere Zeichen der Konsumkultur, um zu zeigen, wie traditionelle Werte durch sie verändert oder sogar neu erfunden werden.
SCHAUM greift Erscheinungen und deren Ästhetik auf, um Bedeutungen zu verschieben und den Kontext der Wahrnehmung zu erweitern. Dabei greift das Kollektiv häufig Aspekte der europäischen Kulturgeschichte auf und konfrontieren diese mit Phänomenen globalisierter Wirtschaftskreisläufe. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Um- und Abwertung traditioneller Werte durch die Konsumwelt und die digitale Sphäre.
Während die Vorläufer der Konzeptkunst, zu der diese Kunstpraxis gezählt werden kann, den gedanklichen Ansatz meist in minimalistische Formen überführt – setzt SCHAUM auf die sinnliche Qualität und den Witz, um sein Publikum zu erreichen. Der Eigensinn des Kollektivs besteht zudem in der formalen Offenheit gegenüber traditionellen Kunstformen. Damit beweist es deren Potential, politisch relevante Inhalte zu bearbeiten.
Über das Künstlerkollektiv
SCHAUM Artist Collective existiert seit 2009 und agiert in wechselnden Konstellationen, seit 2015 bilden Alexandra Lotz und Tim Kellner das Kernkollektiv. Beide realisierten 2017/2018 das mehrteilige Mahnmal zum 25. Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Die Schau „Selbstoptimierung“ war u.a. in der Akademie der Künste, Berlin, bei Galerie Ursula Walter, Dresden, in der Kunsthalle Rostock und im Schloss Kummerow zu sehen, in deren Sammlung sich Werke von SCHAUM befinden.